Bournout

Der Begriff Burnout kommt aus dem englischen „(to) burn out“ = „ausbrennen. Burnout ist ein Zustand des Ausgebranntseins, ein Zustand der Erschöpfung emotionaler Art mit einhergehender verminderter Leistungsfähigkeit. Wer nach harter geistiger oder körperlicher Arbeit erschöpft ist, kann durch Relaxen am Abend oder im Urlaub seine Batterien wieder aufladen. Jedoch, wer ausgebrannt ist, kann auch in der Freizeit keinen Gang runterschalten.

Ein Burnout (häufig auch Burnout Syndrom genannt) gibt dem Betroffenen das Gefühl, nur noch zu funktionieren und innerlich leer zu sein. Bis zu diesem Zustand ist es jedoch ein längerer Weg über mehrere Etappen. Zuerst ist man motiviert, begeistert, gibt viel in seiner Arbeit, will anderen helfen, lädt sich immer mehr Verpflichtungen und eine Arbeit nach der anderen auf. Daneben jedoch leidet man darunter, für seinen Einsatz zu wenig Bestätigung und Anerkennung zu erhalten. Oftmals fehlt den Betroffenen auch der notwendige Ausgleich zu den Problemen und dem Frust am Arbeitsplatz.

In der nächsten Stufe hat man den Eindruck, zu wenig Zeit für sich selbst zu haben, da man ständig andere Verpflichtungen zu erfüllen hat. Man hat das Gefühl, nur noch zu funktionieren, ist mehr und mehr mit seinem Leben und der Arbeitssituation unzufrieden.

Hinzu kommen eine chronische Müdigkeit und Erschöpfung sowie Stimmungsschwankungen, verstärkte Reizbarkeit, Schlafstörungen Man hat das Gefühl, nichts mehr auf die Reihe zu bekommen und fährt sein Engagement herunter.So hat man dann über diese Phasen den Zustand des Burnouts erreicht – ein Zustand, wo man sich leer und ausgebrannt (to burn out) fühlt, innerlich leidet und sich Fragen nach dem Sinn seiner Tätigkeit und des Lebens überhaupt stellt. Man beginnt, sich von Freunden, Kollegen, vom Partner zurückzuziehen, weil man sich unverstanden fühlt. Zu den Selbstzweifeln kommen dann nach und nach auch körperliche Beschwerden. Oftmals werden all diese Anzeichen durch Alkohol oder Aufputschmittel kompensiert, damit man trotz der Erschöpfung den beruflichen Anforderungen gewachsen bleibt.

Dies Entwicklung ist schleichend und kann sich über Jahre hinziehen, bis man an den Punkt gekommen ist, wo nichts mehr geht und man total ausgelaugt und erschöpft ist.

Ist Burnout eine Krankheit?

Obwohl an Burnout Erkrankte unter einer starken seelischen, körperlichen und geistigen Erschöpfung leiden, obwohl der Wille zu arbeiten vorhanden ist, ist das Burnout Syndrom als Berufskrankheit nicht anerkannt. Gefährlich dabei ist, wie bei einer Alkoholerkrankung, dass sich ein Burnout schleichend und über mehrere Phasen entwickelt, die von den Betroffenen oftmals überspielt werden. Obwohl viele Betroffene unter starken depressiven Stimmungsschwankungen leiden, die Kraft zum Leben fehlt, wird ein Burnout nicht als Krankheit wie eine Depression angesehen, sondern im ICD-10 nur als ein Problem der Lebensbewältigung, welches Stress aufgrund verminderter Belastbarkeit nicht mehr bewältigen kann.

Betroffen von dieser „Nichtkrankheit“ sind oftmals Manager, Lehrer, Krankenschwestern und Pfleger, Seelsorger, aber auch Sportler und Angehörige, die ein Familienmitglied über Jahre hinweg aufopfernd pflegen

Ein Blick auf die typischen Symptome lässt jedoch schlussfolgern, ob die Betroffenen unter einem Burnout bzw. Burnout Syndrom leiden.

Burnout Ursachen

Die Ursachen für Burnout sind so unterschiedlich und individuell, wie es die die Betroffenen selbst sind. Denn jeder Mensch geht anders mit Belastungen um. Manche Menschen verkraften auch extrem belastende Situation unbeschadet und andere wiederum sind schon geringem Druck kaum gewachsen. Für wieder andere reicht schon der geringste Auslöser, um in den Zustand eines Burnouts zu geraten Auch sind die Bedürfnisse, Ansprüche an sich selbst und die Ziele eines jeden Menschen unterschiedlich. Weiterhin spielt auch das Umfeld, in denen der Einzelne lebt, eine Rolle. Daher lassen sich die Einflussfaktoren und verschiedenen Ursachen eines Burnouts nur schwer verallgemeinern.Hier unterscheidet man die inneren und die äußeren Ursachen. Experten sind da auch oft unterschiedlicher Meinung. Manche sehen die Ursachen ausschließlich in den äußeren Einflussfaktoren wie Job, Stress etc., tatsächlich ist es aber immer eine Kombination aus den Persönlichkeitszügen der Betroffenen, also den inneren Ursachen, und den entsprechenden auslösenden äußeren Faktoren. Jedoch sind innere Ursachen für sich allein kein Auslöser für ein Burnout.

Es hat sich aber gezeigt, dass zwei Typen von Menschen besonders anfällig für ein Burnout bzw. Burnout Syndrom sind:

Das sind zum einen Menschen mit einem vermindertem Selbstbewusstsein, die deshalb besonders empfindlich, passiv und angepasst sind auch ein ausgeprägtes Liebesbedürfnis haben.Im Gegensatz dazu trifft ein Burnout oft auch besonders dynamische, ehrgeizige und zielstrebige Menschen, die übermäßiges Engagement und Idealismus in ihr Tun investieren.

Burnout- innere Ursachen

  • unrealistisch hoch gesteckte Ziele, die zu einem Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen und den vorhandenen Ressourcen führen
  • Abhängigkeit des Selbstbildes von der erfolgreichen Ausübung einer einzigen Rolle (z.B. erfolgreiche Manager, aufopferungsvolle Pfleger)
  • Zweifel am Sinn der ausgeübten Tätigkeit
  • Ziele, die den Erwartungen anderer entsprechen und nicht den eigenen Bedürfnissen
  • hohe Erwartungshaltung, z.B. auf die Belohnung bei Erreichen eines bestimmten Ziels
  • Unfähigkeit, sich persönliche Schwäche und Hilflosigkeit einzugestehen 
  • „Nicht- nein- sagen- können“ – anderen gegenüber, aber auch sich selbst, wenn man als ehrgeiziger Mensch immer zu Perfektion und Höchstleistung neigt. 

Burnout- äußere Ursachen

Oftmals kommen die äußeren Ursachen für ein Burnout verstärkt in Betracht, wenn sich die Lebenssituation verändert, zum Beispiel: Start ins Berufsleben, Studienbeginn, neues Arbeitsumfeld, neue Vorgesetzte etc. Oftmals wird das eigene Selbstbild in solchen Situationen empfindlich angeschlagen. Oder es bleibt die erhoffte Veränderung (wie bei einer ausbleibenden Beförderung oder Bevorzugung eines anderen Bewerbers) aus. Dabei werden häufig eigene Erwartungen enttäuscht und mitunter Lebensziele zerstört.

Nachfolgende äußere Ursachen können ebenso ein Burnout auslösen:

  • Mangelnde oder fehlende Anerkennung, unzureichende Belohnung
  • Arbeitsüberlastung
  • Mangel an Kontrolle und Autonomie
  • mangelnde Gerechtigkeit
  • permanenter Zeitdruck
  • bürokratische Blockaden
  • innerer Konflikt zwischen den gestellten Anforderungen und den eigenen ethischen Werten und Überzeugungen
  • fehlende Unterstützung bei Problemen im Arbeitsalltag
  • fehlende moralische Unterstützung in der Familie und im Privatleben
  • nicht gelöste Konflikte mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern
  • Mobbing am Arbeitsplatz 

Diplom-Psychologin Manuela Filbrandt
Praxis für Psychotherapie Chemnitz