Während der Therapie

Wir haben uns im Erstgespräch kennen gelernt, eine weitere Probesitzung liegt hinter uns, und wir haben uns beide für ein Behandlung (Therapie) entschieden. 

Nach der Therapiebeantragung kann es losgehen. 

Im Wesentlichen kann man eine psychotherapeutische Behandlung in drei Phasen unterteilen, die je nach Therapieverfahren unterschiedlich lang dauern können und spezifisch ausgestaltet sind.

In der ersten Phase geht es darum, dass Sie ein besseres Verständnis für Ihre Krankheit bekommen. In gemeinsamen Gesprächenerarbeiten wir ein individuelles Modell für Ihre Störung – Wie ist diese entstanden? Durch was wird die Störung aufrecht erhalten? Sie erhalten eine Vorstellung davon, was in der Behandlung passieren wird. Wir verständigen uns auf die Ziele der Therapie. Wir erarbeiten gemeinsam Möglichkeiten zu Ihrer emotionalen Entlastung und wie Sie akut drängende Probleme besser bewältigen können. Es ist möglich, dass es Ihnen nicht leicht fällt, über Ihre Gefühle, Ängste und Depressionen frei zu sprechen. Vielleicht beschleicht Sie sogar der Gedanke, die Entscheidung, eine Therapie zu machen, nochmals zu überprüfen. Sie spüren jedoch, dass Sie Ihre Beschwerden und Problem nur loswerden, wenn Sie beginnen, an sich selbst zu arbeiten. Wenn Sie von einem psychischen Leiden genesen wollen, müssen Sie oft ungewohnte Wege gehen.

In der zweiten Phase werden wir uns mit Ihren konkreten Problem auseinandersetzen und neue Wege und Ziele finden, um diese Probleme langfristig zu bewältigen. Sie werden neue Verhaltensweisen ausprobieren und ungewohnte Erfahrungen machen. Sie werden Ihre Problem besser verstehen und werden die typischen Muster ihres Verhaltens die zu Ihren Problemen führen erkennen. Es gelingt Ihnen unterdrückte Gefühle zuzulassen, diesen Gefühlen jetzt Ausdruck zu verleihen und eine eigene Richtung zu geben. Die Schwerpunkte der Psychotherapie werden dabei sehr verscheiden sein. Die Inhalte sind sehr individuell, abhängig davon, was Sie erlebt haben, welche Fähigkeiten Sie mitbringen und welche Herangehensweise Ihnen entspricht.

In der dritten Phase geht es darum, Sie auf Ihre weitere Zukunft vorzubereiten. Es werden sich folgende Fragen stellen:

  • Wie sehen die Ziele für Ihre weitere Entwicklung aus?
  • Wie können Sie das Erreichte bewahren? 
  • Wie können Sie sich ihren längerfristigen Zielen weiter annähern?
  • Was tun Sie, wenn die Beschwerden wieder auftreten oder sich verstärken?

Die Beendigung der Therapie

Die Psychotherapie wird im gegenseitigen Verständnid beendet, wenn die Ziele der Therapie ereicht sind.

Sollten Sie in der Therapie unzufrieden werden, sollten Sie dies bevor Sie die Therapie beenden unbedingt mit mir  besprechen. Wir können dann noch einmal beraten wie es weitergehen soll und was geändert werden kann. Solche Rückmeldungen sind sehr hilfreich, um die Gestaltung des therapeutischen Prozesses entsprechend anzupassen. Kommt es zu keiner Übereinkunft können Sie selbstverständlich die Therapie beenden.

Die Verlängerung einer Therapie ist möglich, wenn wir beide der Überzeugung sind, dass wir den richtigen Weg gewählt haben, aber noch nicht am Ende dieses Weges angelangt sind.

In diesem Falle ist ein fachlich begründeter Verlängerungsantrag an die Krankenkasse notwendig. Auch diese Beantragung obliegt in der Verantwortung des Therapeuten.

Sie sollten wissen: 

Eine Psychotherapie schafft nicht alle Probleme aus der Welt. Das Leben wird auch nach einer erfolgreichen Therapie weiter auf- und abgehen; daran kann auch die Psychotherapie leider nichts ändern. Jedoch werden Sie deutliche Unterschiede feststellen. Das ständige „Auf und Ab“ macht Ihnen einfach nicht mehr so viel aus. Sie werden negative Veränderungen früher registrieren und in der Lage sein, aktiv gegenzusteuern. Ebenso ist es gut möglich, dass dieses „Auf und Ab“ jetzt das Salz in der Suppe für Sie ist.

Diplom-Psychologin Manuela Filbrandt
Praxis für Psychotherapie Chemnitz